Vom D’Day und anderen Kriegserlebnissen – Söhne auf den Spuren ihrer Väter

Klaus Lehmann / Martin Kempe

 

Vom D’Day und anderen Kriegserlebnissen - Söhne auf den Spuren ihrer Väter

Der D’Day wird 6. Juni 1944 mit internationalem Pomp und Pathos gefeiert.. Mehr als 8000 Soldaten starben damals. Eine Hälfte auf alliierter Seite, die andere auf deutscher.  Auch der Vater von Martin Kempe kam an der normannischen Küste ums Leben Sohn Martin lebte mit einem abwesenden, imaginierten Vater. Er hat seinen Vater Georg Kempe nie kennengelernt. Selbst hochbetagte Söhne leiden bis heute unter den Kriegsfolgen.

 

Klaus Lehmanns Vater ist dem Sohn all die Jahrzehnte fremd geblieben. Der hat an zwei Weltkriegen vom ersten bis zum letzten Tag teilgenommen und seinen Kindern gegenüber stets geschwiegen, aber alles Kriegsspielzeug strikt verboten. Was haben diese Väter ihren Söhnen mitgegeben? Welche drängenden Fragen, Vermutungen, Projektionen haben sie ihnen vermacht?

 

Friedemann Sittig liest aus den Aufzeichnungen seines Vaters aus einem Kriegsgefangenenlager. Erst  spät hat er sich auf die Spur seines Vaters begeben und nach seinen Gefühlen zum Vater gesucht.

 

Alle drei Söhne haben Jahrzehnte gebraucht, bis sie sich die Zeit nahmen, den überschatteten Aspekten ihrer Herkunft nachzugehen. Es fanden sich Kriegstagebücher aus dem 1. Weltkrieg von Werner Lehmann, zahlreiche Feldpostbriefe aus dem 2. Weltkrieg von Georg Kempe an seine Frau, Martins Mutter. Und Texte von Sittigs Vater.

 

Im Juni 2024 und im Mai 2025 fuhren Martin Kempe und Klaus Lehmann auf Spurensuche an die Schicksalsorte ihrer Väter, die Somme und Verdun für Klaus‘ Vater Werner Lehmann, an den Küstenabschnitt Omaha Beach für Martins Vater Georg Kempe. Sie besuchten die Museen zum „Grande Guerre“ in den östlichen Provinzen Frankreichs und die Soldatenfriedhöfe, Gedenkstätten und Kriegsreliquien in der Normandie. Ihre Recherchen und Aufzeichnungen haben sie schriftlich festgehalten und in der Sargtischlerei im Selbstverlag herausgegeben.

 

Zwei dieser Söhne sind Journalisten geworden, der Dritte lernte Buchhändler und wechselte dann ins Museum „Altes Zollhaus Hitzacker“. Sittig arbeitet bereits an der Herausgabe der Erinnerungen des Vaters. Er hat schon einmal im „Archiv der unveröffentlichten Texte“ über den Vater und den Untergang der Wilhelm Gustloff gelesen, als die erste Ehefrau des Vaters mit allen Kindern ums Leben kam. In der nächsten Ehe, aus der Friedemann stammt, bekamen alle Kinder die Namen der untergegangenen Halbgeschwister.  Im Text des Vaters geht es um seine Kriegsgefangenschaft. Und die Tricks, die er als Arzt anwandte, um trotz Verurteilung nach Sibirien nicht ins Lager geschickt zu werden, sondern in die Heimat zurückkehren zu können.

 

Zur Erinnerung an den D’Day vor gut 81 Jahren lädt das Archiv der unveröffentlichten Texte ein

zum 20. 6. 2025 um 19 h im Gasthaus Schulz in Großheide. Heider Chaussee 12.

 

Es freuen sich auf Euch

Die Archivfrauen

Antje Busse, Monika Eckoldt, Nina El Kasheh, Dr. Sibylle Plogstedt, in Kooperation mit Dr. Cora Titz und Regine Smith Thyme. Alle aus Groß Heide.

Kontakt:
Dr. Sibylle Plogstedt, Heider Chaussee 7, 29451 Dannenberg, Tel: 05861-9867575 Mail: splogstedt@t-online.de

 

Wann?

20.Juni 2025 | 19:00 Uhr

Wo?

Groß Heide, Gastwirtschaft Schulz, Heider Chaussee 12