Warum afrikanische Menschen weiße Handflächen und Fußsohlen bekommen haben.
Drei Berichte aus Afrika bietet das Archiv der unveröffentlichten Texte heute:
Liberia 1933 und 2021: In den 30er Jahren hat Jutta Kolbe in Bolahun/Kolahun in einer Missionsstation gearbeitet. Sie hat von dort auch afrikanische Märchen mitgebracht, die wir zum ersten Mal hören. Die Erinnerungen der Mutter an die Missionsstation hat die Medizinerin Prof. Jutta Krüger, die Tochter von Jutta Kolbe, bereits 2019 bei dem ersten Afrika-Abend im Archiv der unveröffentlichten Texte gelesen und seither in dem Buch „Giorgala“ veröffentlicht. Als sie vor zwei Jahren nach Liberia reiste, überreichte Jutta Krüger dem Bürgermeister des Ortes das gerade erschienene Buch der Mutter. Aus der Zeit auf der Missionsstation hören wir dieses Mal Briefe des Vaters Hans-Joachim Krüger, der am Tag gut 200 Giszis impft und impft bei brütender Hitze. „Jetzt ist die Lymphe alle, aber ca. ein gutes Viertel der Giszis ist noch ungeimpft“, schrieb er seiner Frau. Und natürlich werden wir das wunderbare Giszi-Märchen: „Der fliegende Hund“ hören, das Juttas Mutter mitgebracht hat. Auch die Legende „Warum afrikanische Menschen weiße Handflächen und Fußsohlen bekommen haben“, wird vorgetragen.
Zaire 1994: Die Krankenschwester und Sozialarbeiterin Iris-Isolde Mier aus Lüchow arbeitete 1994 in einem Auffanglager der UNHCR für Flüchtlinge aus Rwanda. Ihre Fotos bedeuteten ihr so viel, dass sie sich nun an das Archiv der unveröffentlichten Texte gewandt hat. Und so kommt es, dass Iris-Isolde Mier uns Fotos aus ihrer Arbeit dort zeigt und über ihre Erfahrungen mit den Flüchtlingen spricht.
Südafrika 2000. Um einen Kalahari Filmshoot in Progress geht es bei den Aufzeichnungen der Schauspielerin Maria Freund aus Hitzacker. Die Dreharbeiten – es ist ein Film mit Götz George und Barbara Auer – begleitet sie schreibend, vom Einklinken des Handys ins südafrikanische Netz über die Townships, in denen es weder Kanalisation noch fließend Wasser gibt, bis zur Ankunft im Hotel, zum Glück mit Einzelzimmern. Ihr Hochgefühl wird immer wieder getrübt durch die sozialen Realitäten, denen sie begegnet. Maria Freund zeichnet ein scharfes Bild von Südafrika. Als sie sich einmal verirrte, sagte die Fahrerin, die sie fand und ihr so das Leben rettete: „Hier weint man immer zwei Mal. Einmal wenn man kommt und einmal, wenn man geht.“
Ort: Groß Heide, Gasthaus Schulz, Heider Chaussee 12, am 9.6. 2023, 19 h
Wir nehmen keinen Eintritt, bitten aber um Spenden. Das Archiv ist auf Ihre/Eure Spenden angewiesen. Unser Archiv-Schwein erwartet sie mit leerem Magen.
Kontakt: Archiv der unveröffentlichten Texte, Dr. Sibylle Plogstedt, Heider Chaussee 7, 29451 Dannenberg, Tel: 05861-9867575